Montag, 27. April 2015

Tag 4 - Ausflug ins Tal der Könige

Am Sonntag sollte es dann um 5:40 Uhr wieder losgehen, wurde natürlich 6:00 Uhr :-) Ich wurde wie immer mit einem Kleinbus abgeholt aber diesmal ging es zu einem Reisebus Richtung Safaga und von dort dann zum Nil. Der Bus war ausgebucht und wie der Zufall es wollte, sass ich wirklich neben dem einzigen anderen Deutschen im Bus :-)



Die Tour hat knapp um die 90,- gekostet und wurde als "Das wahre Ägypten" angepriesen und damit meinte der Reiseführer nicht die Tempelanlagen, sondern die 50 km Autostrecke am Nil entlang. Ich war tief beeindruckt über die Städte und Dörfer am Nil. Es ist für uns Deutsche immer sehr schwer vorstellbar, wie die Ägypter vor Ort wirklich leben. Die Armut und der Müll sind schwer vorstellbar und ich habe auch keine Fotos aus dem Bus bei der Fahrt gemacht, aber hier ein paar Stichworte:


  • überall sind Militärkontrollen und Straßenbumper und man stoppt andauernd nur Touristenbusse werden nicht kontrolliert
  • die Militärangestellten wurden seit den Terrorangriffen vervierfacht und ein Soldat arbeitet angeblich nur zwei Wochen im Monat und gelten als reich
  • ein Haus aus Nilschlamm-Ziegelsteinen kostet ca. 2.000 Euro und ist max. 2stöckig
  • die Felder werden oft per Handsichel geerntet
  • Transportkarren waren oft Eselkarren
  • Motorräder mit 3-4 Personen u.a. Babys ud Kleinkinder auf Tank und Soziussitz sind Alltag auch auf der Autobahn
  • die Kanäle für Wasser der Felder sind reine Kloaken und voller Müll
  • die einzigen Gebäude die für uns ordentlich aussahen sind Moscheen
  • Wüsten könnten man auch als Müllhalden definieren, an den Straßen liegt überall etwas rum
  • Gebäude sind nie fertig und überall ragen noch Stahlstangen aus dem Beton, da immer aufgestockt und angebaut wird
  • alle wollen Geld haben, wirklich alle
  • alle Ägypter sind furchtbar nett, wirklich alle
  • es gibt überall Militär
Unser deutscher Tourguide ist erst in Qena zugestiegen und wir hatten den, den ganzen Tag für uns zwei. Als erstes ging es nach Luxor zum Tempel von Karnak. 



Zu der Säulenhalle gibt es in der Wikipedia eine schöne Rekonstruktion:








Der Tempel ist riesig und wer Lust hat sollte den Wikipedia Artikel dazu lesen. Wir waren dort ca. 90 Minuten und haben etwa 10 Prozent gesehen, aber sicherlich die schönsten Ecken. Man kann sich den Tempel auch als riesige 3000 Jahre alte Baustelle vorstellen. Als Museum ist das kaum erschlossen obwohl das einzigartig ist, aber in Luxor sind alte Fundstellen inflationär.

Danach ging es zum Mittag essen mit aber vorher ein touristischer Zwischenstop in einem Papyrus-Laden, wo man kaufen sollte. Zum Glück hatte ich kein Geld :-)

Dann ging es in Kleinbussen weiter ins Tal der Könige, wo es richtig heiss war und man durfte aus unerfindlichen Gründen keine Fotos machen.

Man durfte drei der knapp 70 Gräber besuchen. Die Highlights wie das Grabmal von Ramses II. oder Tutanchamun kosten extra, aber ich vermute das lohnt nicht wirklich. Unser Guide hatte uns drei am Anfang des Tales empfohlen und man geht dann alleine  (der Guide darf aus nicht nachvollziehbaren Gründen nicht mitkommen) in den Gang hinab. An den Wänden gibt es ganz viele Malereien und und dann gibt es ein paar Nebengräber und ein Hauptgrab. Meist sind das Löcher und manchmal gibt es noch Sarkophage. Infomaterial oder dergleichen gibt es nicht und im Gang steht immer ein Ägypter, der einen begrüßt und Geld haben will. Diese Helfer/Bettler sind überall und nerven extrem.


Wir haben natürlich tausend Sachen gefragt und haben alles intensiv angeschaut. Unser Guide meinte dann, wir sollten uns etwas beeilen, die Deutschen sind immer die letzten und fragen am meisten :-) Ich empfand das als Kompliment.

Zum Abschluss haben wir dann noch den Totentempel der Hatschepsut besucht, Die Fotos sehen klasse aus, man muss jedoch sagen, dass der Tempel rekonstruiert wurde. 






Hier waren extrem viele Ägypter die Geld für alles wollten. Man muss sich dabei bewusst machen, dass das alles Gräber sind. Im Gegensatz zu unseren Burgen, Kirchen und Schlössern wo immer Leben war und es viele unterschiedliche Räume gab, waren das nur Orte für die Beerdigung. Es sind riesige Steine und Statuen aber keine Räume und keine Möbel. Das ist alles sehr beeindruckend und man muss es gesehen haben aber man sollte da auch nicht zu viel erwarten.

Zum Schluss gab es noch eine wundervolle Bootstour auf dem Nil, wo ich selber sogar steuern durfte. Das war ein echtes Highlight, was aber auch extra gekostet hat, aber die 9,- haben sich wirklich gelohnt. Die Fahrt hat bestimmt 30 Minuten gedauert und hat viele Eindrücke hinterlassen. 








Die Rückfahrt war dann dunkel und lang. Die Sonne geht gegen 18:30 Uhr unter und wir waren gegen 22:00 Uhr im Hotel. Mich hatte der Busfahrer dann noch vergessen rauszusetzen, aber zum Glück habe ich aufgepasst und mit einem U-Turn war ich dann auch wieder im Hotel.

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